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Mal etwas Anderes – mit dem Jaguar ins Autokino

Die Corona-Regeln haben lange verhindert, dass Aktivitäten der JAG Sektion Frankfurt/Rhein-Main stattfinden konnten. Die Stadt Büdingen in der Wetterau hat mit ihrem Autokino auf dem Düdelsheimer Sportplatz eine Möglichkeit entdeckt, auch nach den neuen bundesweiten Vorgaben Menschen Freude zu bereiten und am 1. Mai einen Kinoabend speziell für Oldtimer organisiert. Und so verabredeten sich vier Jaguarfreunde, mit ihren klassischen Fahrzeugen gemeinsam dort hinzufahren.

Das Wetter meinte es gut, entgegen aller Vorhersagen schien sogar manchmal die Sonne. Drei von uns fuhren unterstützt von ihren Partnerinnen mit den Oldtimerfreunden Aschaffenburg die Strecke durch den Spessart bis nach Gelnhausen und dann im Kinzigtal bis nach Wächtersbach. Der Jaguar Mk II 3.8, Bj. 1968, von Manfred Oelze, der Daimler Sovereign Serie 1 Bj. 1973 von Rüdiger Bonneß und der Jaguar Sovereign 4,2 Serie III, Bj. 1986, von Andreas Reinhold schafften den Anstieg in das Gebiet des Vogelsberges mühelos. Nach einem Stück genussvollen „Cruisens“ durch kleine Dörfer wie „Wolf“ ging es wieder ins Tal bei Büdingen. Nach kurzer Fahrt über die Bundesstraße war Düdelsheim erreicht, der Ort des Events.

Dort wartete schon Rüdiger Witzel samt Gattin mit seinem Daimler Fifteen Saloon aus dem Jahr 1935, den JAGMAG-Lesern aus der Februar-Ausgabe 2020 bestens bekannt. Während sich der restliche Platz füllte, stärkten sich die cineastischen Oldtimerfreunde mit Crepes und Getränken. Burger, Bratwürste und Pommes Frites wurden direkt an die Autos gebracht. Der Ton kam in guter Qualität über das Auto- oder das mitgebrachte Transistor-Radio.

Und dann begann der Film. Durch die 50 Quadratmeter große LED-Wand sahen die Besucher ein perfektes Bild in FULL-HD Qualität. Autodieb Memphis klaut in „Nur noch 60 Sekunden“ auf Bestellung fast 50 wertvolle Autos in drei Tagen. Es war ein tolles Erlebnis, die Verfolgungsjagden einmal durch die Frontscheibe des eigenen Autos zu verfolgen. Die meisten Paare in den Autos waren wohl noch nie oder vor langer Zeit im Autokino gewesen. Dank der relativ warmen Nacht konnten die Decken selbst im Daimler Fifteen (keine Heizung) zusammengefaltet bleiben.

Und während die einen über mangelnde Diebstahlsicherheit auch moderner Autos nachsannen, hingen die anderen an den Lippen von Angelina Jolie und/oder Nicolas Cage, den beiden Stars des Films. Und so mancher träumte von „Eleanor“. Denn das zentrale Fahrzeug im Film ist ein leistungsmäßig und optisch getunter Shelby Mustang GT500 von 1967. Und einige prüften im Geiste ihren Kontostand, denn dieses Fahrzeug wurde in Kleinserie von Unique Performance unter der Bezeichnung Shelby GT500E nachproduziert.

Um 20.30 h war der Film zu Ende. Die Jaguar- und Daimler-Klassiker machten sich nach einem schönen Nachmittag und Abend auf den Weg nach Hause – rechtzeitig vor dem Beginn der Corona-Sperrstunde.

Text Rüdiger Bonneß

Fotos Sabine Reinhold, Ruth Posor und Rüdiger Bonneß

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