Hier der gekürtzte Text (der ganze Artikel erscheint im JAGMAG) von Wolfgang Eisert, der selbst dabei war:
Flotter Klang aus den Rohren
Ein Wohlklang der besonderen Art – Konzertausfahrt der Sektion Frankfurt/ Rhein-Main
Nein, hier ist nicht das Konzert der unterschiedlichen Gasentsorgungsrohre am hinteren Ende unserer Fahrzeuge gemeint. Allerdings könnte man überlegen, ähnlich wie bei einem Glockenspiel, die Klänge bei einem Gasstoß von verschiedenen Fahrzeugen gezielt nacheinander in eine Melodie zu verwandeln – die Jaguar Hymne!
Nein, hier handelte es sich um Holzröhren mit seitlichen Löchern - auch bekannt als Flöten - und dieses Instrument beherrscht ein Mann in unvergleichlich virtuoser Form: Maurice Steger aus der Schweiz. Er ist bekannt als der wohl weltbeste Blockflötenspieler und er musizierte zusammen mit den Darmstädter Barocksolisten in einer kleinen Kirche. Diese Kirche in dem Ort Freiensteinau ist
bekannt als der Veranstaltungsort des Nieder-Mooser Konzertsommers (und das bereits seit über 40 Jahren).
Albrecht / Abi hatte alle zu einem gemeinsamen Frühstück in den Löwenhof in Frankfurt-Bornheim eingeladen. Ein Navigationsgerät führte uns als nichtortsansässige bei herrlichem Sonnenschein sicher in den für uns versteckt erscheinenden Löwenhof. Der morgendliche Plausch bei Kaffee / Tee und Bretzels / Gebäck war ein sehr freundlicher und warmer Empfang. Miteinander zusammen
sitzen oder stehen, sich wiederzusehen bei bestem Sonnenschein war wohl das Geheimrezept für einen entspannten Start.
Wir waren überrascht, dass die Roadbook – Beschreibung uns glatt und irrtumsfrei aus der Stadt geführt hat (gut gemacht !). Es muss nicht besonders erwähnt werden, dass Albrecht eine wunderbare Strecke ausgesucht hat. Besonders als Gast aus dem Norden erlebten wir Straßenverläufe und Ausblicke, für die man noch hätte deutlich langsamer fahren sollen, um diese zu genießen.
Mittagsziel: Das Schloss in Büdingen! Eine Altstadt, bei deren Durchfahrt auf altem Katzenkopfpflaster man sofort an Kutschen, offene Essen der Schmiede und emsiges Handwerkstreiben erinnert wird. Wir dürfen in den Schlosshof fahren und unsere Fahrzeuge prominent und exklusiv aufstellen. Und das Mittagessen: schmackhaft, durch Vorbestellung trotz anderer größerer Gesellschaften schnell auf den Tisch gebracht, gut organisiert im Restaurant „Bleffe“. In einem alten Fachwerkhaus überrascht ein modernes Restaurant.
Schlossführung: Im Eingangstorbogen fällt eine Steintafel in der Wand auf, die etwa in 1.40 m Höhe den Wasserpegel bei einer der vielen Überschwemmungen des kleinen Baches entlang der Stadtmauer zeigt. Altes Sumpfgelände und demzufolge das Schloss auf Holzpfählen gegründet.
Nach dem Mittagessen weiter auf schönen Straßen mit wunderbaren Ausblicken zum Konzert nach Nieder-Moos. Dieser für uns sehr versteckte Ort beherbergt eine Kirche mit einer mittigen Bühne an der Seitenwand vor einem Altar. Schön ausgesuchte und nummerierte Plätze (danke Abi) garantieren, dass wir für die dann folgenden 90 Minuten gebannt einem Virtuosen und einer nicht weniger virtuos musizierenden Solistengruppe lauschen. Auch wenn Musik aus dem Barock nicht jedermanns Sache ist, so schafft es Maurice Steger mit seinem extrem schnellen und fast tanzend vorgetragenen Spiel alle Zuhörer zu faszinieren. Dass barocke Tänze so schnell sein können war vielen von uns nicht mehr in der Erinnerung und dass Holzblockflöten in dieser enormen Geschwindigkeit gespielt werden können war für uns nicht vorstellbar.
Danke an Albrecht und Susanne für diese Idee und diese wunderbare Durchführung – und natürlich habt Ihr auch das gute Wetter zu verantworten.
Wolfgang Eisert („Nord“) Gast aus der Sektion Bremen / Hannover