Nachdem die Saison 2021 ja im Großen und Ganzen recht gut verlaufen war, es fanden mehrere kurze Ausfahrten statt, die Stammtischrunden konnten zumeist durchgeführt werden, freuten sich alle im Herbst 2021 darauf, dass es hoffentlich in 2022 wieder wie gewohnt mit einer Frühjahrsausfahrt losgehen wird. Man war sich einig; wieder mal zweitägig, mit gemeinsamen Abendessen, die Fahrt Revue passieren lassen und klönen.
Weil ich bei der Terminwahl die letzten Male wohl Glück mit dem Wetter hatte, sollte ich diese Fahrt wieder organisieren. Aber mal nicht in Spessart oder Vogelsberg – das waren die Ziele für die Eintagesfahrten.
Wir waren als Sektion noch nie in der Pfalz – jedenfalls solange sich die jetzigen Teilnehmer erinnern können. Also, geht es diesmal in die Pfalz.
Treffpunkt sollte daher die Firma „Fuhrmeister“ in Mainz werden, einigen bestimmt bekannt. Dort nachgefragt: Herr Dirk Fuhrmeister war sofort dabei und sagte ungefragt zu, dass wir natürlich auch noch einen Kaffee als Stärkung vorab beim Sammeln bekommen werden. Nun ist es ja nicht Aufgabe des JAGMAG Werbung für bestimmte Firmen zu machen, jedoch muss ich den Empfang am Samstagmorgen explizit loben, derart herzlich, mit Aufmerksamkeiten, mit Kaffee oder Tee, mit der Möglichkeit für alle nochmals vor der Tour eine Toilette aufzusuchen und mit ausreichend Parkmöglichkeiten für alle, bevor es dann eigentlich losging. Wirklich ein gelungener Start.
Dann ging es aber wirklich auf Tour, sonnig, mit ein paar dekorativen Wolken, alle Cabrios offen, zunächst durch Rheinhessen, auf Nebenstraßen ins Nahetal und dann zum ersten Etappenziel: das Rheinland-Pfälzische Freilichtmuseum in Bad Sobernheim.
Dieses Museum ist nicht so übertrieben bekannt und daher nicht überlaufen, dennoch - wie ich finde – sehenswert. Es gab einen kleinen Mittagsimbiss und anschließend eine 1,5 –stündige Führung von zwei wirklich sehr engagierten und informierten Herren. Das Museum zeigt sehr anschaulich die Lebensverhältnisse in den verschiedenen Regionen von Rheinland-Pfalz in der Vergangenheit. Hauptsächlich die des 18. bis Anfang 20. Jahrhunderts. Mit den kleinen Geschichten der beiden Museumsführer war dies sehr ansprechend und informativ.
Die Nachmittagstour führte uns dann über die Hügellandschaft der Pfalz auf kleinen und kleinsten Straßen – dafür fast ohne anderen Verkehr – bis nach Kaiserslautern, wo wir im Hotel Barbarossahof wunderbar untergebracht waren.
Anmerkung des Autors: Hier habe ich dann lernen müssen, dass Sprache ja keineswegs eindeutig ist: ich hatte die Teilnehmer:innen informiert, dass das Hotel „6 Parkplätze“ besäße und jede/r sich einen aussuchen solle. Nun befürchteten einige, man könne nur 6 Fahrzeuge dort parken. Aber tatsächlich gab es doch 6 Parkplätze mit insgesamt über 100 Stellplätzen! O.k, beim nächsten Mal präziser formulieren….
Abends dann waren wir zusammen mit einigen JAG-Mitgliedern der Sektion Saar-Pfalz zum gemeinsamen Abendessen angemeldet. Zitat unseres Sektionsleiters: „Wenn wir schon in fremden Regionen jagen (wildern), dann können wir uns ja auch mal gemeinsam zusammensetzen“. Dafür bekamen wir einen großen Saal mit Tischgruppen zur Verfügung, so dass wir die jeweiligen Mitglieder auch etwas „mischen“ konnten. Sehr schön. So konnten wir auch andere Mitglieder aus einer anderen Sektion mal kennenlernen. Es wurde ein sehr gemütlicher langer Abend, zumindest für uns war ja auch der Weg zum Bett nicht mehr weit.
Nun hatte ja der Wetterbericht für Samstag noch wolkiges Wetter, überwiegend ohne Niederschläge vorhergesagt – es war überwiegend sonnig, komplett ohne Niederschläge. Für Sonntag jedoch waren ergiebige Niederschläge gemeldet.
Sonntagmorgen beim Frühstück: Es regnete leicht, beim Start, schon um 09:30h, nieselte es nur noch ein wenig, die Cabrios blieben zu. Aber bereits gegen 10:20h beim ersten Halt zum Sammeln, war es wieder trocken und das blieb auch den restlichen Tag so. Also – nochmal gutgegangen….
Die nächste Tour führte uns dann nach Idar-Oberstein ins Deutsche Edelsteinmuseum. Dabei auch durch das militärische Sperrgebiet bei Baumholder. Landschaftlich sehr schön, kein Verkehr, wunderbar zu fahren, aber in diesen Zeiten wieder etwas beklemmend, wenn man bedenkt, dass solch Einrichtungen womöglich wieder wichtig werden könnten. Für den Stopp am Museum hatte man mir am Telefon zugesagt, wir bekämen vor dem Museum einige Parkplätze reserviert und wahrscheinlich könnten wir auch einige Fahrzeuge direkt hinter dem Museum parken. Das ist aber vor Ort auch gar nicht schlimm, es gibt 50 m weiter einen öffentlichen Parkplatz, der zumindest sonntags fast leer ist. Tatsächlich waren alle Parkplätze vor und hinter dem Museum für uns reserviert. Siehe auch die Bilder! Nur das „Führungsfahrzeug“ stand dann alleine auf dem öffentlichen Parkplatz….
Das Museum und die Führung kann man allen, die Freude an Edelsteinen haben, nur empfehlen. Die Villa selbst ist ein Hingucker und die Ausstellungsobjekte ebenso. Dabei sind letztere fast ausschließlich Leihgaben der Idar-Obersteiner Firmen, die mit Edelsteinen aller Art ihr Geld verdienen.
Nach einer kleinen Stärkung in der Nähe ging es dann auf die Schlussetappe, wieder auf kleinen und kleinsten Straßen bis nach Bingen (o.k., um ein paar lästige Ortsdurchfahrten direkt vor Bingen zu vermeiden, über ca. 8 km auf der A 61).
Dort gab es im Hildegardforum ein abschließendes Treffen bei Kaffee und Kuchen und es wurden die Fahrteindrücke nochmals ausgetauscht.
Aus Sicht des Organisators war alles gelungen, keine Unfälle, keine Ausfälle, keine verlorenen Teilnehmer:innen – genau so kann die Saison 2022 weitergehen!
Text: Prof. Dr. Albrecht Hundhausen
Fotos: Annette Hundhausen und Rüdiger Bonneß