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Expertenwissen und Sommerfeeling in der Klassikstadt

Der Himmel öffnete seine Schleusen über Frankfurt. Trotzdem waren zahlreiche Jaguar- und Daimler- Fahrer auf dem Weg zur Klassikstadt. Die Sektion Rhein-Main hatte ein doppeltes Angebot parat: Ein Expertengespräch über Oldtimer-Gutachten und/oder den monatlichen Stammtisch.

Viel Wissenswertes zu Fahrzeug-Gutachten, vor allem im Oldtimerbereich, trug in lebhafter Manier Fabian Ebrecht vor, Geschäftsführer des privaten Instituts für automotive Forensik (IFAF) und Leiter Classic Competence der FSP Unternehmensgruppe, einem Partner des TÜV Rheinland.

Ein gutes Glas Weißwein half den Jaguarfreunden, den Berufsalltag abzuschütteln und in diese Welt einzutauchen. Da die meisten Gutachten für die Versicherungen für den Fall des Totalverlustes (z.B. Diebstahl) dienen, riet der Experte zu prüfen, ob die Versicherung nur den Marktwert, den Wiederbeschaffungswert oder auch den Wiederaufbauwert absichert. Mit dem drastischen Beispiel einer Kofferraumhaube eines Porsche 356, die sich durch einen Werkstattfehler während der Fahrt öffnete und zu einem verzogenen Karosserie des wertvollen Fahrzeuges führte, erläuterte Ebrecht die Allgefahrenversicherung, die über die Vollkaskoversicherung hinaus auch Schäden aus dem normalen Betrieb eines Fahrzeugs abdeckt. Ausgeschlossen sind nur Schäden aufgrund des gewöhnlichen Alterungsprozesses oder thermischer Probleme.

Auf diesen Versicherungsschutz hin muss auch das Gutachten eines Sachverständigen ausgerichtet sein. Um zu prüfen, ob dieser nun wirklich im Bereich Oldtimer sachverständig ist, gibt es Sinn, den potentiellen Gutachter Fachfragen zu dem Fahrzeug zu stellen, das er begutachten soll. Eine zertifizierte Sachverständigen-Organisation bietet die Gewähr einer internen Kontrolle über die Gutachten.

Breiten Raum nahm die Darstellung der Prüfmethoden ein, um Fälschungen vor allem bei hochpreisigen Fahrzeugen aufzuspüren. Hier setzt IFAF modernste wissenschaftliche Methoden ein, um beispielsweise neues Metall von altem zu unterscheiden. Aber auch Prophylaxe ist möglich. Mit einem Spezial-Lack, der die DNA des Fahrzeugs enthält, können Teile so gekennzeichnet werden, dass ihre Zugehörigkeit zu diesem Fahrzeug dokumentiert. Und dies sogar schon zu einem dreistelligen Euro-Preis.

Kritisch setzte sich Fabian Ebrecht mit der Überarbeitung der „technischen Bewertung historischer Fahrzeuge“ auseinander. Die nun vorliegende Neufassung hält zwar weiterhin an den Schulnoten fünf bis eins fest. Neu ist, dass im seltenen Fall eines besonders originalen materiellen Zustands oder auch eines prominenten Vorbesitzers der Zustandsnote ein Ausrufezeichen hinzugefügt wird. Die Vermischung verschiedener Kriterien schafft nach Auffassung von Ebrecht keine vermehrte Klarheit, sondern erweitert den Spielraum für Gefälligkeitsgutachten.

Der Wissensdurst der Teilnehmer war noch nicht erschöpft, aber der Ruf nach Geselligkeit im Rahmen des Stammtisches war nicht zu überhören. Mit herzlichem Dank an den Gastgeber verabschiedeten sich die Teilnehmer und Sektionsleiter Rüdiger Bonneß übergab ein kleines Dankeschön an den Experten. Fabian Ebrecht ist unter Tel. 01577 8871578 oder per Mail fabian.ebrecht@fsp.de weiterhin für Fragen zu erreichen.

Auf der Terrasse der „Werkskantine“ herrschte schon ein munteres Treiben. Diesmal waren wieder Gäste dabei, die (noch) keine Mitglieder sind, aber den Erfahrungsaustausch mit anderen Jaguarfreunden suchen. Das gute Essen und Trinken sowie das angenehme Ambiente trugen zur guten Stimmung bei. Die Corona-Vorschriften blieben aber auch dort in Form von Adressenlisten und Maskenpflicht auf den Gängen des Lokals gegenwärtig. Der Regen hatte aufgehört und in der hereinbrechenden Dunkelheit wurden die interessanten Fahrzeuge auf dem Parkplatz inspiziert. So bot dieser Abend allen Beteiligten etwas.

Text und Fotos: Rüdiger Bonneß

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Sektionsleitung
Dr. Albrecht Hundhausen
Anschrift
Kilianstraße 8
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