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Ausfahrt zur Loh-Collection am 13.04.2024

Am 13.04.2024 hat Albrecht Reinhard eine wunderschöne Ausfahrt zur "Loh-Collection" - heißt auch "Nationales Auto Museum" in Diethölztal organisiert. hier sein Bericht und ein paar Impressionen.

Ausfahrt zur Loh-Collection/Nationales Automuseum

Außerhalb der Elektronikwirtschaft, dem metallverarbeitenden Gewerbe, war Friedhelm Loh breiteren Bevölkerungskreisen schlicht unbekannt. Selbst in der Oldtimerszene wussten nur wenige Insider Bescheid, dass hier ein privater Sammler seit mehr als 30 Jahren eine der umfangreichsten Sammlungen automobiler Pretiosen, Vor- und Nachkriegsfahrzeuge, Prototypen, Rennwagen bedeutender Rennfahrer, Rekordfahrzeuge, zeitgeschichtlich interessante Fahrzeuge wie den Lincoln Continental von John F. Kennedy, aber auch Kleinwagen, Motoren, Schnittmodelle und vieles mehr zusammengeführt hatte.

Diese Unbekanntheit änderte sich im letzten Jahr schlagartig, als Friedhelm Loh mit Eröffnung seines Museums - „Nationales Automuseum/The Loh-Collection“ - seine Sammlung einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machte. Der Begriff „Nationales Automuseum“ ist keinesfalls zu hoch gegriffen, da zumindest in Deutschland, wenn nicht in Europa, eine bedeutendere Schau solcher Fahrzeuge in Menge und Qualität kaum noch einmal zu finden sein dürfte.

Das in Dietzhölztal-Ewersbach, im Lahn-Dill-Bergland gelegene Museum eignet sich sehr gut als Ziel einer Ausfahrt unserer Sektion, da seine Lage in der hessischen Provinz, vom Rhein-Main-Gebiet aus, genau die für eine Tagesausfahrt taugliche Entfernung hat.

Daher fand sich an einem Samstag im April, bei noch kühlem, aber schönem Frühlingswetter, eine Gruppe verschiedener Fahrzeuge unserer geschätzten Marke im Schatten der Ilbenstädter Basilika zusammen, einem bewährten Startplatz in der Wetterau, rund 20 km nördlich von Frankfurt. Nach den üblichen Erläuterungen und einem Gläschen Sekt, natürlich auch alkoholfrei, der von unseren Mitfahrern Petra und Armin gestiftet und ausgeschenkt wurde, starteten die Jaguar-Teams pünktlich zur Tour ins Nationale Automuseum.

Vorbei an hellgelb leuchtenden Rapsfeldern, blühenden Bäumen und frischem Frühlingsgrün, ging es durch den Taunus, über die Lahn, vorbei an Wetzlar, über die Dill ins Lahn-Dill-Bergland. Spätestens ab hier begann für die meisten der Mitfahrer unbekanntes Terrain, da man dieses Gebiet meist nur via Autobahn, A 45, durcheilt und kaum je die Landschaft, zwischen Dillenburg und Biedenkopf gelegen, intensiver wahrnimmt. Eine wunderbare Fahrt durch entlegene hessische Gegenden, durch eine Mittelgebirgslandschaft mit Erhebungen bis 600 m und plötzlich sich mit mehr als 15 % in unerwartete Täler senkenden idyllischen Landsträßchen, meist durch dichte Waldgebiete verlaufend, aber auch, auf den Höhen, mit wunderbarer Fernsicht. Die zahlreichen Orte diesseits und jenseits von Lahn und Dill, die den Namensbestandteil „Solms“ enthalten, von Burgsolms über Kraftsolms bis Hohensolms erstaunt, aber die weitverzweigte Adelsfamilie Solms ist mit mehreren Familienteilen auch heute noch hier und im nahen Umfeld beheimatet.

Nach gut 2 Stunden Fahrt, mit nur einer ungeplanten Umleitung, war das Museum in Ewersbach erreicht und wir konnten unsere Fahrzeuge auf dem Gruppenparkplatz abstellen.

Das nun besichtigte Museum umfasst ca. 150 Fahrzeuge, vom Beginn der Autogeschichte bis heute, vom Benz-Dreirad bis zu den heutigen Fahrzeugen der DTM oder die Extreme der möglichen Autogrößen darstellend, von der Brütsch Mopetta, einem einsitzigen Kleinstfahrzeug mit 2,5 PS und einer Länge von 1,70 m, bis zum Maybach Exelero, einem Einzelstück, das für die Entwicklung eines Hochgeschwindigkeitsreifens der Fulda-Reifenwerke  gebaut wurde, mit 700 PS und einer Länge von 5,90 m. Natürlich findet sich dieses Einzelstück ebenfalls hier in diesem Museum. Dazu, als Teil der Dauerausstellung, ein Hochregallager in dem die Autos wie in einem Setzkasten zu sehen sind. Zudem ein Kino wie es in den 50er-Jahren in den Kleinstädten der Gegend zu finden war. Hier werden den Besuchern die Exponate des Museums auf der Leinwand vorgestellt.

Zusätzlich zur Dauerausstellung gibt es jeweils eine Sonderausstellung zu bestimmten Themen. Im letzten Jahr, zur Eröffnung, „Le Mans“, in diesem Jahr „Ferrari – Meisterstücke für Rennstrecke und Straße“. Der Wert der in diesem Museum ausgestellten Fahrzeuge dürfte wohl einen dreistelligen Millionenbetrag umfassen.

Friedhelm Loh persönlich, der Museumsgründer und Sammler dieser Pretiosen, mischte sich an diesem Samstagnachmittag unter die Besucher seines Museums und plauderte hier und dort mit seinen Gästen.

Begeistert, aber auch ein wenig erschöpft vom Museumsbesuch, sammelte sich unsere Jaguargruppe schließlich auf der Terrasse der Museumsgastronomie zur Rückfahrt.
Diese führte uns bei Herborn, wieder die Dill querend, auf die Höhen des Westerwaldes, mit prächtigem Blick auf den südlich in der Ferne gelegenen Großen Feldberg im Taunus und weiter auf kleinen Landstraßen ins Lahntal, durch den Hintertaunus und über den Saalburgpass bis nach Bad Homburg.

Hier fanden sich alle Mitfahrer in der Gasthausbrauerei des Kronenhofs zur Schlusseinkehr ein und hoben das Glas mit einem kräftigen Prost auf den gelungenen Tag.

Text: Albrecht Reinhard
Fotos: Susanne Gebauer, Rüdiger Bonneß, Albrecht Reinhard

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