British Weekend Remeringhausen
Von den „Heidekatzen“ hatten wir gehört, dass das seit einigen Jahren auf dem Rittergut Remeringhausen, nahe Stadthagen, veranstaltete „British Weekend“ eine Reise wert sei. So war das Ziel für die Frühjahrsausfahrt der Sektion Berlin-Brandenburg klar.
Als Startpunkt für die Anfahrt wählten wir den Motopark Oschersleben, um dann auf malerischen Wegen, teilweise auf der „Straße der Romanik, aber auch auf der „Erlebnisstraße Deutsche Einheit“ das Etappenziel Schlangenfarm in Schladen anzusteuern.
Leider fanden sich für diese Anfahrt aufgrund anderer zeitlicher Verpflichtungen nur zwei Teams ein, so dass wir beschlossen, die Landschaft zu genießen, ohne die eigentlich geplanten Aufgaben anzupacken.
Zwischen Börde und Harz hindurch ziehen sich weitgehend leere Landsträßchen durch die hügelige Landschaft, und die Dörfer bestechen durch die oft gut erhaltene, teilweise schön restaurierte Backstein- und Fachwerkarchitektur. Der ehemalige Reichtum der Gegend wird deutlich durch die Abmessungen der Höfe und die Anzahl und Ausgestaltung der Kirchen, die sicherlich während einer der nächsten Touren einen genaueren Blick lohnen.
Die Schlangenfarm in Schladen bietet, je nach persönlicher Veranlagung, entweder einen Anlaß zum Gruseln oder zum Staunen. Gründer Jürgen Hergert, Weltrekordhalter im „Schlangen-Sit-In“ (100 Tage mit 25 Giftschlangen in einem Käfig) hat beispielhafte Exemplare von giftig (Gruseln) bis groß (Staunen) zusammengetragen. Schlangenhaut fasst sich übrigens sehr angenehm an, weich und warm, gar nicht schuppig oder glitschig! Ein schönes Krokodil, Schildkröten und Großspinnen (zur besonderen Freude des Sektionsleiters) runden das Angebot der tierischen Sehenswürdigkeiten ab.
Über Bundesstraßen ging es dann weiter nach Rinteln, wo wir das Hotel „Waldkater“ (sic!) bezogen und unter großem Hallo diejenigen Freunde begrüßen konnten, die direkt hierher gekommen waren. Für Irritationen sorgte ein Maurer-Lieferwagen mit Berliner Nummer auf einem für uns reservierten Tiefgaragenplatz. Wir fürchteten schon, Familie Pahls XJS wäre ausgefallen. Aber sie waren bloß etwas später dran.
Während des leckeren Abendessens und dem hausgebrauten Bier wurden dann die eigentlich für die Anfahrt bestimmten Fragen gelöst. Interessant, wie Suggestivfragen alle Kandidaten in die Irre führen können: Nein, den berühmten Jazz-Club „Five“ in New York gibt es nach unserem Wissen nicht! Dennoch, das Wissen unserer Teams über England ist immens, und so entschied nur die Frage, in welcher Reihenfolge die Katzen Jaguar, Panther, Tiger, Löwe und Ozelot nach ihrer Größe einzureihen seien, über das Winner-Team, Familie Wirtz aus Leipzig! Der Pokal diesmal ein originaler großer Bierkrug der Hartinger-Brauerei.
Am nächsten Morgen (früh, Leute, früh …) machte sich dann eine Karawane aus XF, XK, S-Type, X308, XJS und einem BMW auf, um die „Heidekatzen“ an der BAB-Ausfahrt Bad Nenndorf zu treffen. Wozu so ein Parkplatz von einem Schnellrestaurant doch gut ist!
Nachdem die letzte Katze aufgetankt war, setzte sich die Jaguar-Karawane, geführt von „Heidekatzen-Nicole“, sortiert nach Typen, in Bewegung. Hintenrum ging es dann auf die Teichwiese des Rittergutes Remeringhausen. Als „Eintrittskarten“ dienten uns Datenkarten, die wir für jedes Fahrzeug individuell ausgestellt haben. Anhand dieser Karten konnten sich die Besucher über unsere Autos informieren – wir Jaguar-Fahrer und einige TVR- und Lotus-Fans galten somit als Aussteller.
Das Rittergut ist das Kleinod des Schaumburger Landes mit einer Historie, die auf das 16. Jahrhundert zurückgeht. Die heutigen Besitzer, Familie v. Schöning, haben den Park wiederhergestellt und sanierten das Ensemble mit viel Liebe und Herzblut.
Mit interessanten Veranstaltungen, darunter dem British Weekend, zieht Familie v. Schöning zahlreiche Besucher aus nah und fern an, um Freunde für die alte Architektur und den schönen Park zu gewinnen. Über sechzig Aussteller, vom Hundezüchter, Fudge-Shop, Anbieter britischer Lebensmittel, über Rosenzüchter bis hin zu unseren Freunden vom Autohaus Stopka, boten einen Querschnitt durch die britische Lebensart. Auch dem kultivierten Publikum sah man den positiven britischen Knall oftmals an…
So verbrachten wir bei durchwachsenem Wetter, einem British Breakfeast und dem ein oder anderen Guinness einen abwechslungsreichen Tag in Remeringhausen, bis jeder von uns seinen Wissensdurst gestillt, auf dem Display von Stopka im neuen XE gesessen und die Kreditkarten nach Belieben belastet hatte. Rosenstöcke sehen übrigens in einem S-Type wunderschön aus. Ein neuer Trend für Interieur-Tuning?
Zurück in Rinteln, nahmen wir nach kürzerem oder längerem Altstadtbummel, bei der wir das Fachwerk und die imposante Stadtmauer bewunderten, das Abendessen im Altstadtrestaurant „Stadtkater“ am alten Markt ein. Später, bei einem Absacker auf der Hotelterrasse, wurde noch ein bisschen Jaguar gequatscht.
Für den Sonntag entschieden wir uns, noch zum Steinhuder Meer zu fahren, die einen wurden durch die Aussicht auf Süßes, die anderen durch die Aussicht auf lecker Fischbrötchen gelockt. Die lustige Runde im Café am Meer ließ sich auch nicht durch die dunklen Wolken stören. Jaguar-Fahrer sind eben hart im Nehmen, vor allem, wenn man am frühen Nachmittag noch alternative Antriebe auf dem Meer testet!
Unser Dank gilt dem „Heidekatzen“-Team Nicole und Hans, die zusammen mit Frau Albrecht vom Rittergut eine Jaguar-Ausstellung mit fast 20 Fahrzeugen organisiert haben, sowie dem Team im Hotel Waldkater, das uns einen entspannten Aufenthalt ermöglicht hat!